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Der Mehrwert ist grandios
Yukiko Diek sieht sich nicht als Lehrmeisterin, zumindest nicht allumfassend. Die Aufgabe der fachlichen Betreuung der Lernenden am Gericht teilen sich nämlich insgesamt 13 Personen am Gericht. Dennoch – als Berufsbildnerin trägt die Leiterin der Abteilungskanzlei I die Verantwortung und auch die organisatorische Hoheit über die fachliche Ausbildung der Lernenden. «Ich verfolge stets dasselbe Ziel: Die jungen Menschen sollen sich behaupten können als selbstbewusste Mitarbeiter, die sich gut adaptieren können», sagt sie.
Pflicht- und Wahlziele
Um dieses Ziel zu erreichen, passt Yukiko Diek den Ausbildungsplan bei allen Lernenden auf die individuellen Bedürfnisse an. «Ich habe einen Zielkatalog mit mehreren Tätigkeiten, welche die Lernenden erledigen müssen und mit solchen, die wir zusätzlich auswählen können», erklärt die 59-Jährige. Das Hauptgerüst für den Weg durch die Abteilungen und Bereiche im Generalsekretariat wird einerseits dadurch und andererseits durch den Lehrplan der Schule vorgegeben. Dennoch besteht genügend Spielraum, der für Yukiko Diek eine entscheidende Rolle spielt. «Gerade der Bereich Rechtsprechung, in den viele Lernende ausserhalb des Gerichts nicht hineinsehen können, und dessen Themenvielfalt sind ein grosses Plus, das von unseren Lernenden überaus geschätzt wird», so Yukiko Diek.
«Ich möchte die Lernenden früh kennenlernen, spüren, was sie bewegt und ihre Entwicklung mit passenden Inputs mitgestalten.»
Yukiko Diek
Alle Lernende bedeutet in diesem Fall bisher sieben Jugendliche, die am BVGer die drei Jahre Ausbildung zum/zur Kaufmann/-frau mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis in der Ausbildungsbranche Dienstleistung und Administration absolviert haben oder dies gerade tun. «Da waren bis anhin ganz unterschiedliche Charakteren dabei», sagt Yukiko Diek und betont, dass sie dies als besonders spannend empfindet. «Ich möchte die Lernenden früh kennenlernen, spüren, was sie bewegt und ihre Entwicklung mit passenden Inputs mitgestalten». Den Werdegang und die Reifung der Persönlichkeit vom ersten Tag bis zum Abschluss der Lehre zu beobachten, erfüllt sie dabei mit grosser Freude.
13 Mal schnelles Lernen
Die Situation mit den 13 Praxisbildnerinnen und Praxisbildnern sieht Yukiko Diek als einen der Hauptgründe für diese jeweils erfreuliche Entwicklung. «Die Lernenden lernen viele verschiedene Arbeitsmethoden kennen, dies garantiert eine stetige Abwechslung, und man hat mehrere Anlaufstellen, wenn mal etwas nicht läuft wie gewünscht», fasst Yukiko Diek zusammen. Die Koordination der einzelnen Bereiche und Abteilungen, bei der die Berufsbildnerin den Praxisbildnern auch gewisse Grundregeln als rote Linie vorgibt, bedeutet zwar am Anfang mehr Arbeit, ebenso die immer wiederkehrenden Einführungsprogramme nach internen Wechsel. «Der Mehrwert am Schluss ist aber grandios!», so die 59-Jährige. Die Lernenden bauen eine hervorragende Auffassungsgabe auf, wollen gefordert werden und sind jeweils nach kurzer Zeit als gleichwertige Mitarbeiter einsetzbar. «Zudem halten sie die einzelnen Teams, wie auch meine Abteilungskanzlei, mit ihrer Präsenz jung und frisch», lacht Yukiko Diek. «Die investierte Arbeit kommt also in einem Vielfachen wieder zurück!»
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