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Cannes-Filmpreis: «Wir sind überwältigt und beflügelt»
Ende November 2020 wurde bekannt, dass der Unternehmensfilm des Bundesverwaltungsgerichts (BVGer) an den Cannes Corporate Media & TV Awards eine Silbertrophäe in der Kategorie Imagefilme gewonnen hat. Andreas Notter, Leiter Kommunikation, hatte das Filmprojekt 2019 zusammen mit seinem Team initiiert und umgesetzt.
Was bedeutet Ihnen der Preis?
Andreas Notter: Dieser Erfolg hat uns überwältigt und beflügelt. Unser Filmpartner Focus Format hatte den Gerichtsfilm ins Rennen nach Cannes geschickt. «Cannes» war für uns ein Label für erfolgreiche Spielfilme, dass aber dort auch gute Filmproduktionen aus der Wirtschaft Preise gewinnen können, war uns bis vor Kurzem nicht bekannt.
Wozu braucht das Bundesverwaltungsgericht einen Film?
Das BVGer ist das grösste eidgenössische Gericht, und doch wissen viele Menschen nur vage, welche wichtige Rolle unsere Institution im Schweizer Rechtssystem einnimmt. Ein Film erlaubt es, kompakt und auf unterhaltsame Weise zu erklären, wer wir sind und was wir tun. Dies nützt nicht nur Bewerberinnen und Bewerbern, sondern auch Schulklassen oder allen an der Rechtsprechung interessierten Personen im ganzen Land. Ausserdem können wir uns so zeigen, wie wir sind: als modernen Arbeitgeber für die besten Jurist/innen der Schweiz.
«Wir wollten keinen trockenen Erklärfilm, sondern eine Produktion mit positiver Ausstrahlung, Emotionalität und Humor! Ausserdem wollten wir unbedingt auch die gelebte Mehrsprachigkeit unseres Gerichts zum Ausdruck bringen.»
Andreas Notter
Wie ist das Projekt entstanden?
Wir luden drei Agenturen ein, entlang unseres Briefings je zwei Umsetzungsskizzen mit entsprechenden Offerten einzureichen. Nach der Auswertung unseres Kriterienrasters fiel die Wahl auf das junge St.Galler Start-up Focus Format.
Wenn man den Film schaut, ist man ziemlich überrascht ...
Weil er nicht so verstaubt wirkt, wie man es von einem Gericht erwarten würde? Wir wollten eben gerade keinen trockenen Erklärfilm, sondern eine Produktion mit positiver Ausstrahlung, Emotionalität und Humor! Ausserdem wollten wir unbedingt auch die gelebte Mehrsprachigkeit unseres Gerichts zum Ausdruck bringen. Diese Ansprüche mit der hohen Informationsdichte unter einen Hut zu bringen, war eine echte Herausforderung. All dies gelang letztlich nur dank des Vertrauens der Leitungsorgane.
Weshalb haben Sie auf Schauspieler gesetzt, anstatt Ihre Mitarbeitenden auftreten zu lassen?
Immerhin haben 30 Mitarbeitende als Statisten mitgewirkt! Wir wollten jedoch in den Hauptrollen neutrale Akteure einsetzen und kein eigenes Personal exponieren. Raphael Tschudi und Anina Baumgartner haben es geschafft, komplexe Texte sympathisch, fehlerfrei und auswendig in die Kamera zu sprechen. Die beiden Schauspieler sind schlicht Vollprofis.
Welche Rolle spielt das Medium Film in der Kommunikation Ihres Gerichtes?
Eine zunehmend wichtige, auch in der internen Kommunikation. Weil wir dieses Jahr gänzlich auf interne Informationsveranstaltungen verzichten mussten, haben wir in unser eigenes Know-how investiert und eine ganze Reihe von kleineren Video-Projekten umgesetzt. Wir produzieren ausserdem laufend Tutorial-Videos rund um die Digitalisierung des Gerichts oder stellen mittels Videofilmen Teams vor. Film ist zum integralen Bestandteil unserer Kommunikation geworden.
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Im Herbst veröffentlichte das Bundesverwaltungsgericht einen Film über den Beruf der Gerichtsschreibenden. Karin Parpan, eine der Hauptdarstellerinnen im Film, erzählt, mit welcher Szene sie besonders zufrieden ist.
Gerichtskommunikation stärkt die Justiz
Kommunikationsexpertin Mascha Santschi Kallay ist von der Notwendigkeit der Gerichtskommunikation überzeugt. Als Journalistin, Gerichts-Informationsbeauftragte und Rechtsanwältin hat sie gute Erfahrungen damit gemacht.