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Gerichtsschreiber - Objektiv bleiben und doch mitfühlend sein

Duc Cung, Gerichtsschreiber, motiviert es sehr, Lösungen zu suchen, die möglichst gerecht sind.

08.04.2020 - Katharina Zürcher

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Gerichtsschreiber Duc Cung mit Volleyball
Gerichtsschreiber Duc Chung erzählt, wollte ursprünglich Gymnasiallehrer werden. Foto: BVGer

Duc Cung, welche Gründe haben Sie zur Wahl Ihres Berufs bewogen?

Ein Hauptgrund für meine Berufswahl war, dass ich mich als Gerichtsschreiber am Asylverfahren beteiligen kann. Ich finde, dass man viel zu viel darüber spricht, und wollte einen aktiven Beitrag leisten. Kommt hinzu, dass mich das Thema wirklich sehr interessiert. Eine Arbeit in St. Gallen bot mir die Gelegenheit, neue Verhältnisse und eine neue Region kennenzulernen.

Träumten Sie schon immer von einem juristischen Beruf?

Nein. Diese Idee hatte ich zwar schon als Teenager. Aber im Gymnasium verfolgte ich eine andere Idee: Ich interessierte mich für Latein und Geschichte und wollte Gymnasiallehrer werden. Wider Erwarten habe ich zwei Wochen vor Studienbeginn wieder Lust auf ein Jurastudium bekommen. Und das habe ich dann tatsächlich abgeschlossen!

«Man muss fähig sein, ausgewogen und objektiv zu bleiben und doch nicht zu vergessen, dass ein menschliches Schicksal in unseren Händen liegt.»

Duc Cung

Was mögen Sie an Ihrer Arbeit?

In meiner Arbeit motiviert es mich, nach derjenigen Lösung suchen, die am gerechtesten erscheint, und sie mit den richtigen Worten zu erklären. Das Schreiben gefällt mir ausserordentlich gut.

Was erleben Sie als besondere Herausforderung?

Wenn wir Beschwerden gegen negative Asylentscheide behandeln, ist es manchmal schwierig, sich nicht von den Gefühlen beeinflussen zu lassen. Man muss fähig sein, ausgewogen und objektiv zu bleiben und doch nicht zu vergessen, dass ein menschliches Schicksal in unseren Händen liegt.

Wie erholen Sie sich von der Arbeit?

Ich treibe Sport, speziell Volleyball. Unter der Woche spiele ich in einem Club in St. Gallen, am Wochenende auch in Freiburg, meinem Heimatkanton.

Mit wem möchten Sie für einen Tag die Arbeit tauschen?

Mit einem Flight Attendant, weil das ein Reiseberuf ist. Ich reise oft und gern, aber beim Fliegen habe ich wegen der Luftverschmutzung ein schlechtes Gewissen. Als Flight Attendant würde ich es beruflich tun, das würde mich weniger belasten. Und ich hätte erst noch jedes Mal ein paar Tage Aufenthalt in einem anderen Land.

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