Kreativer Führungskopf
Eigentlich hatte Lukas Würmli mit Blasmusik nicht viel am Hut. Mit seinem Altsax sah man ihn stattdessen auf verschiedenen Bühnen in Jazz-, Funk- und Blues-Formationen auftreten. «Als kleiner Bub hatte man mir immer gesagt, ich spiele zu laut. Ich brauchte deshalb einen Musikstil, der mir das Lautspielen erlaubt.»
Kompaniekommandant Würmli
Zur orchestralen Blasmusik fand Lukas Würmli erst über das Militär. «Ich wollte in der Armee etwas Sinnvolles machen. Da fiel es mir leicht, andere Truppengattungen auszuschliessen.» Ihn reizte der Gedanke, musikalisch auf hohem Niveau gefordert zu werden und «coole Auftritte» zu haben, ohne die Musik zum Beruf machen zu müssen. Gegen Ende der Rekrutenschule reifte in ihm die Idee, selber Verantwortung zu übernehmen und im Rahmen der Unteroffiziers- und Offiziersausbildung das Dirigentenhandwerk zu erlernen. «Als ich zum ersten Mal vorne stand, habe ich gedacht: Ist eigentlich schon noch cool, einen Klangkörper von so talentierten Musikern zu leiten.» So kam es, dass der spätere Kompaniekommandant Würmli mit diversen WK-Formationen in der Schweiz tourte, diversen Staatsempfängen des Bundesrates die musikalische Note verlieh und als einmaliges Erlebnis auch am Basel Tattoo mitwirken konnte.
«Wenn man selber hohe Ansprüche an sich stellt, erfordert der Umgang mit den Musizierenden ein hohes Mass an Sozialkompetenz, besonders im Amateurbereich.»
Lukas Würmli
Der Taktstock verlangt Sozialkompetenz
Was muss man können, wenn man ein Orchester dirigiert? «Du musst musikalisch fit sein – bei der Gehörbildung, aber auch in der Notentheorie.» Kreativität sei gefragt, vor allem in Sachen Probedidaktik und in der Interpretation von musikalischen Werken. Lukas Würmli möchte, dass Musikanten und Publikum seinen eigenen Stil heraushören. Doch nicht nur musikalische Fähigkeiten zeichnen einen guten Dirigenten aus. «Wenn man selber hohe Ansprüche an sich stellt, erfordert der Umgang mit den Musizierenden ein hohes Mass an Sozialkompetenz, besonders im Amateurbereich.» Gerade in einem Dorfverein hätten alle eine Berechtigung zum Mitspielen. Davon ist Lukas Würmli nicht erst überzeugt, seit er beim Musikverein Rebstein den Taktstock führt. Seit sieben Jahren probt Lukas Würmli im Rheintal ein- bis zweimal die Woche mit seinem 40-köpfigen Musikverein. Mit ihm bestritt er seither zahlreiche Unterhaltungsabende und Wettbewerbe, darunter auch jener am Eidgenössischen Musikfest 2016 in Montreux, wo er nach eineinhalb Jahren Arbeit ein selbst arrangiertes Medley aufführte. «Das war bisher eine meiner grössten Herausforderungen.»
Im Beruf von der Musik profitieren
Lukas Würmli ist erst 29 Jahre alt und verfügt schon über beachtliche Führungserfahrung. «Man muss als Dirigent gerne vorne stehen», sagt er und verhehlt nicht, dass er auch beruflich dereinst gerne vorne stehen würde. Bereits heute profitiert Lukas als Kommunikationsspezialist von seinen Erfahrungen als musikalischer Leiter. «Beides sind kreative Tätigkeiten, die man ergebnisorientiert planen muss. Alle Elemente eines Projekts oder eben Musiker müssen perfekt aufeinander abgestimmt werden.»
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